Sachsen gehen die Bauern aus

Jährlich 280 Lehrverträge sind zu wenig, um Nachwuchs zu sichern

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Agrarbetriebe in Sachsen bilden nicht annähernd mehr so viel Berufsnachwuchs aus, wie nötig wäre, um die in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheidenden Mitarbeiter zu ersetzen. Der Freistaat geht dabei mit schlechtem Beispiel voran. Eine seltene positive Ausnahme bildet der Landkreis Nordsachsen. Warum?

Er gilt als »Sahnehäubchen« der Branche – der noch junge Beruf Fachkraft Agrarservice. Entwickelt wurde die Kombination aus Pflanzenbauer und Landtechniker speziell für Lohnunternehmen, die bei Arbeitsspitzen anderen Feldbaubetrieben zur Seite springen. Und dies dürfte in Sachsen nötiger denn je werden. Denn dem Freistaat gehen langsam die Bauern aus. So prognostiziert das statistische Landesamt, dass in den Agrarunternehmen bis 2020 rund 5700 Arbeitskräfte altersbedingt ausscheiden.

Selbst wenn man hierbei einen latenten Personalabbau von sechs bis elf Prozent gegenrechnet, braucht der sächsische Berufsstand also in den sieben Folgejahren jährlich 400 bis 450 neue Land-, Tier- und Pferdewirte sowie 45 Forstwirte, um dies aufzufangen. Angesichts der 280 Lehrverträge, die derzeit pro Jahr geschlossen werden, ergibt sich jedoch ein gravierendes Defizit. Sachsen gehen damit langsam die Bauern aus. Dabei sind dies die momentan akt...


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