Brüssel unzufrieden mit Roma-Integration
Bericht der EU-Kommission kritisiert Lage der Minderheit und Politik der Mitgliedstaaten
Die EU-Staaten haben nach Ansicht der Brüsseler Kommission in den vergangenen drei Jahren zu wenig für die Integration der Roma getan. »Es gibt eine große Lücke zwischen Versprechen und Taten«, kritisierte die für Grundrechte zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding am Mittwoch.
Die Kritik war heftig, als die slowakische Polizei dieser Tage bei einer Razzia in einem Roma-Lager im Osten des Landes mehr als 30 Menschen verletzte und selbst vor Kleinkindern nicht haltmachte. Die Menschenrechtsgruppe ETP-Centre warf den Sicherheitskräften die Anwendung »exzessiver Gewalt« vor.
Die Slowakei zählt rund 5,4 Millionen Einwohner, 106 000 davon sind nach offiziellen Angaben Sinti und Roma. Expertenschätzungen gehen allerdings von mehr als drei Mal so viel aus. Sie leben unter oft erbärmlichsten Bedingungen in über 600 Siedlungen, meist ohne Strom, fließendes Wasser und Kanalisation. Immer wieder werden Sinti und Roma in der Slowakei Ziel von Gewalttaten; Menschenrechtsaktivisten werfen den Behörden vor, ihre Rechte massiv zu missachten.
Die Lage im Osten der Union ist symptomatisch für die gesamte EU, wie der neueste Report der Brüssler Kommission zeigt. Zehn bis 12 Millionen Roma leben nach Schätzu...
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