»Man schließt doch auch kein Bündnis mit seinem Fahrrad«
Joachim Oellerich von der Berliner MieterGemeinschaft über Fehler der Wohnungspolitik, den SPD-Senator und Proteste
Joachim Oellerich (65) arbeitet seit 1988 in verschiedenen Funktionen bei der »Berliner MieterGemeinschaft«, der nach eigener Auskunft zweitgrößten Berliner Mieterorganisation und größten alternativen Mieterorganisation in Deutschland. Er ist unter anderem Chefredakteur ihrer Mitgliederzeitschrift »MieterEcho«. Mit ihm sprach für »nd« Ralf Hutter.
nd: Für 2020 plante der Berliner Senat eine Internationale Bauausstellung. Nun hat er sie abgeblasen. Sie waren ein Gegner des Konzepts. Sind Sie nun froh?
Oellerich: Die Bauausstellung war ein Projekt der ehemaligen Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer (SPD). Sie orientierte ausschließlich auf gehobene Mittelschichten, also Baugruppen und EigentümerInnen von Townhouses. Gebraucht wird aber geförderter Wohnungsbau für breite Schichten, und das kann nur, im Gegensatz zu dem alten sozialen Wohnungsbau, ein kommunaler Wohnungsbau sein. Eine Bauausstellung, die ihn in den Mittelpunkt stellen würde, fände meine ungeteilte Zustimmung.
Was ist der Unterschied zwischen dem alten sozialen Wohnungsbau und dem genannten kommunalen Wohnungsbau?
Beim sozialen Wohnungsbau in Deutschland waren die meisten Träger private Unternehmen, deren Profite mit den vom Staat getragenen Kosten stiegen. Ein kommunaler Wohnungsbau wird von öffentlic...
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