Schätze aus dem Altpapier
Universität Bonn eröffnete ein eigenes Museum zu ihrer fast 200-jährigen Geschichte
Jede Universität wird vor allem von den Wissenschaftlern geprägt, die an ihr wirken. Doch nicht selten lagern wichtige Dokumente ihres Wirkens unbeachtet in den Archiven. Die Universität in Bonn hat jetzt ein eigenes Museum zu ihrer Geschichte eröffnet.
Bonn. Fast wäre er im Müll gelandet: Der ergreifende Abschiedsbrief, den der berühmte Bonner Mathematiker Felix Hausdorff 1942 vor seinem Selbstmord schrieb, lag jahrelang in einem Altpapier-Stapel. Vor einem halben Jahr fand der Archivar der Universität Bonn, Thomas Becker, das verschollene Papier zufällig. »Mir ist fast schlecht geworden vor Schreck«, erinnert sich Becker, der auch Museumsleiter ist. Seit einigen Tagen sind dieses und viele andere Original-Dokumente im neuen Universitätsmuseum zu sehen. Die Dauerausstellung stellt die wechselvolle Geschichte der Bonner Hochschule sowie herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Mittelpunkt.
In dem Museum geht es aber auch um die Menschen, die im Laufe der Jahre das Gesicht der Universität prägten, und ihre Schicksale. Einer davon ist Hausdorff, der sich 1942 in einem Brief an einen Freund verabschiedete. Als Jude sollte er in eine Sammelstelle nach Bonn-Endenich gebra...
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