Sünder und Heilige
Hier wird Doper Jan Ullrich belacht, dort Pep Guardiola zum Mythos verklärt
Wie gut er aussieht. Und wie toll er schon Deutsch kann! Die Lobesgesänge auf Bayern-Trainer Pep Guardiola erklingen auf allen Kanälen, gerne auch bei den öffentlich-rechtlichen. Dass er als Spieler einst gleich zweimal positiv getestet wurde, spielt kaum eine Rolle - in dieser Woche vor dem Tour-de-France-Start, von der die ARD und das ZDF nicht mehr live berichten wollen.
Fast musste man sich wundern, dass der Mann tatsächlich zu Fuß kam anstatt eine Handbreit über dem Boden zu schweben: »Pep der Große«, der »Dirigent in kurzen Hosen« - seit Mittwoch also verrichtet er bei den Bayern jene Tätigkeit, für die er angestellt ist: Training. 10 000 kamen in die Münchener Arena zur ersten Übungseinheit unter Anleitung des 42-Jährigen, dazu massenhaft Reporter und Fotografen, ein »Mords-Tamtam«, wie ein Münchener Kollege stöhnte.
Auf dem Rasen soll dieser Heilige des Fußballsports, der beste Trainer der Welt, ganz normale Ding...
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