Goethes Schützling
Eine Ausstellung in Weimar gibt Einblick in das Schaffen von Friedrich Bury
Am Abend des 29. Oktober 1786 war es geschafft: Goethe hatte nach langer Flucht Rom erreicht und zog zu Johann Heinrich Wilhelm Tischbein an den Corso. Da wohnten noch zwei andere, Maler aus Deutschland auch sie, der Jüngere, Friedrich Bury, ein aufgewecktes, temperamentvolles Bürschchen mit rundem Gesicht. Goethe mochte ihn gleich. Er sei ein guter und braver Mensch, schrieb er später an Herder, »den ich lieb habe«. Noch fragte er sich, ob er nicht das Metier wechseln und es mit der Malerei probieren sollte.
Bury, 1763 in Hanau geboren, Sohn eines Goldgraveurs, hatte sich beizeiten entschieden und erst in seiner Heimatstadt und dann in Düsseldorf die Zeichenakademien besucht. Seit 1782 in Rom, lebte er im kleinen Kreis junger Künstler, ein anschmiegsamer Gefährte, studierte die Werke der Antike, malte, kopierte, genoss die Landschaft und die Zuneigung Goethes, der ihn später auch dem ...
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