Marschall Tito und Che Guevara
Das Jugoslawienbild im heutigen Kroatien
Wenn die Rede auf die EU kommt, wird Tome Pavic nostalgisch. »EU? - hatten wir schon mal!«, reklamiert der pensionierte Lehrer aus Osijek in Nordostkroatien ganz gern. Jugoslawien sei bis 1992 »zwar keine unija, sondern eine federacija gewesen«, doch letztendlich zähle das Ergebnis: »Sechs Republiken, fünf Nationen, vier Sprachen, drei Religionen«, legt der 68-Jährige nach, »alles grenzenlos und ohne Zoll, eine Währung, nur jeweils eine Botschaft in den Hauptstädten dieser Welt.« Was übrigens, fügt er hinzu, keine Idee der Tito-Kommunisten gewesen sei. Sondern - siehe Jugoslawien vor dem Zweiten Weltkrieg zeigte - lange zuvor eine der südslawischen Eliten.
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