Seilbahn durch den Tierpark
CDU reagiert mit Vorschlägen zum Ausbau des Parks auf Schließungsforderung der FDP
Seit Jahren sorgt der Tierpark in Berlin-Lichtenberg für Gesprächsstoff. Nun forderte die FDP, die in Berlin bekanntlich nicht mal mehr im Parlament sitzt, die finanzielle Förderung für den Park einzustellen. Berlin könne sich das auf Dauer nicht leisten, sagte Lars Lindemann der »BZ«. »Wenn er nicht in die Gewinnzone kommt, dann muss er schließen oder verkauft werden. Wir haben einen Zoo in der Stadt und müssen darum da draußen nicht noch einen Tierpark subventionieren«, so Lindemann, der für die FDP im Bundestag sitzt.
Auf diese neuerliche Forderung, den Park zu schließen, reagierten nicht nur die Freunde des Tierparks prompt, auch die Lichtenberger Jusos wiesen darauf hin, dem Park fühlten sich »nicht nur die Lichtenberger Bürgerinnen und Bürger« verbunden, er ziehe zudem viele Touristen an. Allerdings: »Die Geschäftsführung muss realistische Zukunftsprojekte entwickeln«, sagte der Vorsitzende der Jusos Lichtenberg, Kevin Hönicke. Er verlangte auch von SPD-Bezirksbürgermeister Andreas Geisel, sich für den Erhalt des Tierparks einzusetzen.
»Mit seiner Forderung nach Schließung bzw. Verkauf vom Tierpark Berlin entblödet sich der Berliner FDP-Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann.« Deutliche Worte vom Vorsitzenden der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V., Thomas Ziolko. Es sei unerträglich, wie ein Berliner Bundestagsabgeordneter, der sich in der Vergangenheit weder um den Zoo, noch um den Tierpark bemüht habe, »sich voller Unkenntnis über die Hauptstadtzoos äußert«.
Konkrete Vorschläge, wie die Zukunftsaussichten des Tierparks zu verbessern seien, hat die Berliner CDU. Danny Freymark von der Lichtenberger Fraktion präsentierte am Montag einen ganzen Ideenkatalog. »In den letzten Monaten habe ich in vielen Gesprächen mit Verantwortlichen des Tierparks, mit Bürgerinnen und Bürgern und vielen weiteren Sachkundigen eine Reihe von Ideen zur Weiterentwicklung des Tierparks zusammengetragen«, erklärte Freymark. Nach einer zähen politischen Diskussion müsse nun endlich gehandelt werden, der Ideenkatalog solle seinen Beitrag dazu leisten.
Die Ideensammlung sieht beispielsweise vor, den Tierpark »durch einen oder mehrere Erlebnisbereiche« aufzuwerten, wie Rocky Mountains, Riesenrad oder eine Seilbahn. Es sei unabdingbar, das Angebot zu erweitern, um mehr Gäste anzuziehen. Ergänzt werden könnten diese neu zu entstehenden Bereiche durch die Errichtung eines Übernachtungsbereichs innerhalb des Tierparks. Eine sogenannte »Farm der Tiere« sollte als Streichelzoo entstehen. »Ideen der CDU nach einem Wildwasserpark sind dabei eher PR und bringen den Tierpark nicht voran«, kritisierten die Jusos derlei Vorschläge.
Einer Schließung stimmt indes auch die CDU nicht zu. Die vereinzelten Stimmen nach einer Schließung des Tierparks könnten nicht ernst genommen werden, so Freymark. Diese »würden der Bedeutung und der Historie des Tierparks nicht gerecht werden«. Die CDU schlägt außerdem vor, die U-Bahnlinie 5, die zum Tierpark fährt, in »Tierparklinie« umzubenennen, und hat dazu bereits einen Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung gestellt.
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