Generale spielen Sphinx
Krisensitzung in Kairo: Auf wessen Seite wird die Armee in Ägyptens Machtgefüge eingreifen?
Die politische Krise in Ägypten hat sich am Dienstag weiter vertieft. Das Machtwort der Armee vom Montag wurde von dieser zwar bekräftigt, führte aber bislang zu keinerlei erkennbaren Bemühungen der rivalisierenden politischen Lager zur Entschärfung der explosiven Lage.
Das Ultimatum der ägyptischen Generale an die politischen Dauerkontrahenten, sich innerhalb von zwei Tagen aufeinander zu zu bewegen, hat sowohl die Opposition als auch die Präsidentschaft äußerlich unbeeindruckt gelassen. In maßgeblichen ägyptischen Medien sieht man sich aber in der Wahrnehmung bestätigt, dass die Verwarnung, die das Militär ausgesprochen hatte, zwar sowohl an Mursi als auch die Oppositionsführer gerichtet war. Allerdings vermeint man, in der »Gelben Karte« an den Präsidenten schon einen deutlichen Rotschimmer erblicken zu können.
Was die Drohung der Generale offensichtlich beschleunigt hat, ist auf jeden Fall ein weiterer Zerfall der politischen Strukturen. Immer mehr hohe und mittlere Amtsträger, die Präsident Mohammed Mursi im Verlaufe der vergangenen zwölf Monate gerade erst ernannt hatte, kündigen ihm die Gefolgschaft. In Kairo gaben sich abspringende Regierungsmitglieder die Klinke in Hand. Nach Verlaut...
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