Frankreich »bedauert« Probleme für Morales
Scharfe Kritik aus Russland
Paris/Moskau (dpa/nd). Frankreich hat die vorübergehende Sperrung des Luftraums für die Maschine des bolivianischen Staatspräsidenten Evo Morales bedauert. Außenminister Laurent Fabius habe seinem bolivianischen Kollegen David Choquehuanca telefonisch sein Bedauern über die Verzögerung bei der Ausstellung der Flugerlaubnis ausgedrückt, teilte das Ministerium in Paris mit. Es habe Verwirrung über den Eigentümer der Maschine gegeben, hieß es. Selbstverständlich habe nie die Absicht bestanden, der Präsidentenmaschine den Zugang zum französischen Luftraum zu verweigern. Morales sei stets willkommen in Frankreich.
Am Mittwoch war es zu einem diplomatischen Eklat gekommen, weil Boliviens Staatschef auf dem Flug von Moskau in die Heimat einen unfreiwilligen Zwischenstopp in Wien einlegen musste. Nach Angaben Boliviens hatten mehrere europäische Staaten die Überflugrechte verweigert. Offenbar hatte es Hinweise gegeben, wonach der von den USA gesuchte frühere Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden an Bord der Maschine sein könne. Erst nach 13 Stunden konnte Morales wieder starten.
Russland hat die Sperrung des Luftraums von EU-Staaten für die Präsidentenmaschine scharf kritisiert. »Das Vorgehen der Führungen Frankreichs, Portugals und Spaniens kann schwer als freundlicher Akt gegen Bolivien wie auch gegen Russland gewertet werden«, teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit. Die Sperrung »hätte zu einer Gefahr für die Sicherheit der Passagiere, darunter das Oberhaupt eines souveränen Staats, werden können«. Bolivien warf den USA vor, hinter der Verweigerung zu stehen. Ein Auslieferungsgesuch für Snowden wies das bolivianische Außenministerium als »bizarr, rechtlich unbegründet und unüblich« zurück, da der Gesuchte sich nicht auf bolivianischem Boden befinde.
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