Griechenlands Kredite stören Merkels Wahlkampf
Athen soll weiter auf »Reform«-Kurs gehalten werden - über einen neuen Schuldenschnitt will die Kanzlerin nicht reden
Auch Angela Merkel weiß, dass das von Spardiktaten gebeutelte Griechenland nicht allein seine Schulden los wird. Doch im Wahlkampf will die Kanzlerin das Thema umgehen - und stößt damit auf Kritik.
Dimitrios Droutsas war einmal griechischer Außenminister. Spätestens seit Freitagmorgen dürfte der PASOK-Sozialdemokrat - Sohn einer Griechin und eines Deutschen - auf Angela Merkels Zettel jener Politiker stehen, deren Äußerungen der Kanzlerin ganz und gar nicht passen, vor allem nicht im Wahlkampf.
Droutsas fand im Deutschlandfunk »sehr klare Worte«: Wenn Griechenland aus der Krise herauskommen solle, dann brauche es einen weiteren Schuldenschnitt, einen diesmal, »der von den öffentlichen Kreditgebern getragen wird«. Er wisse, so Droutsas, das klinge »nicht gut vor allem in Zeiten des Wahlkampfes, wie es zum Beispiel in Deutschland jetzt der Fall ist. Aber man darf sich bitte nicht hinter dem eigenen Zeigefinger verstecken.«
Genau darum ist die Kanzlerin bemüht. Sie glaube, so Merkel dieser Tage, dass die Schuldentragfähigkeit Griechenlands »auch weiterhin gegeben« sei, die Notwendigkeit eines neuen Schuldenschnitts si...
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