Nach der Flut kommt der Schimmel
Mehr als zwei Wochen lang war Breitenhagen geräumt - jetzt sind die Gutachter im Dorf unterwegs
Anfang Juni brach der Deich - und eine Hochwasserkatastrophe über Breitenhagen herein. Kaum ein anderer Ort war so lange evakuiert. Und das Schwerste steht den Bewohnern des Dorfes in Sachsen-Anhalt noch bevor.
Breitenhagen/Magdeburg. Wo Raps und Getreide wachsen sollten, steht schwarzes, brackiges Wasser auf den Feldern. Ein fauliger Gestank hängt in der Luft. Am Deich von Breitenhagen im Salzlandkreis, in dessen Nähe die Hochwasserscheitel von Elbe und Saale aufeinanderprallten, wird er fast unerträglich. In Sichtweite steht das Haus von Rudi Kasper. Bis zu 1,15 Meter hoch stand dort das Wasser im Juni. Welche Farbe die Tapete an den Wänden einmal hatte, ist nicht mehr zu erkennen. An den Wänden wächst Schimmel, auf dem Boden biegen sich aufgequollene Holzplanken. Es riecht modrig.
Kasper schätzt den Schaden auf mehr als 100 000 Euro. Bis Dezember werde die Renovierung wohl dauern, ehemalige Kollegen helfen ihm. Momentan wohnt der 61-jährige Pensionär bei einem Freund. »Ich habe schon einige Hochwasser mitgemacht. Aber es war noch nie so schlimm.«
Bei der Rekordflut im Juni brach zuerst der Saaledamm. Und dann brach der alte ...
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