Spiel über lange Distanzen

Leonard Cohen eröffnete das 47. Montreux Jazz Festival

  • Christoph Nitz, Montreux
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Eröffnung des ersten Festivals ohne den prägenden Gründer Claude Nobs glückte in Montreux mit ausverkauften Konzerten. Besonders die Auftritte von Leonard Cohen am 4. und 5. Juli begeisterten die Musikfans am Genfer See.

Der alte Mann mit dem schwarzen Hut – der eher gereift denn gealtert wirkte – richtete nach mehr als drei Stunden Konzert eine Warnung an das begeisterte Publikum im Auditorium Stravinski : »Wir spielen manchmal länger als Bruce Springsteen!« Drei und drei Viertel Stunden sollten es am Ende werden – und der 78-Jährige hüpfte nach dem letzten Song von der Bühne, gerade, als ob es noch eines Beweises seiner Fitness bedurft hätte. Seine Auftritte war getragen von der ruhigen Würde seines Vortrags – er wird von den Medien gern der Pop-Gentleman genannt – sowie Bescheidenheit, die er gegenüber seinen Musikern und dem Publikum zum Ausdruck brachte.

Im großen Saal des Montreux Music & Convention Centre zog er die Zuhörer mit einer Reise durch sein in fünf Jahrzehnten entstandenes Werk – das durch die Interpretation wie aus einem Guss klang. »I’ve got no future« singt er in »Darkness«, ein Titel vom Alterswerk »Old Ideas, das...


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