Das Ende vom Lied
MEDIENgedanken: »Wo man singt, da lass› dich nieder ...« - Musik im deutschen Fernsehen
Es war einmal ein Land, in dem wurde eigentlich dauernd gesungen: Volkslied und Schlager vor allem, aber auch Rock, Pop, moderne Sachen. Die Menschen taten es beim Wandern, an der Werkbank, unterm Weihnachtsbaum, egal. Die Deutschen musizierten halt gern, allerorten, einfach so. Und falls sie es nicht selber taten, dann hörten, mehr noch: sahen diese Menschen anderen einfach dabei zu. Selbst der Fernseher war in dieser kollektiven Sangesfreude ein sehr melodisches Medium.
Schließlich gab es darin klingende Formate zuhauf: große Shows und kleine Konzerte, Opern zur Primetime und die »Hitparade« davor. Uschi Nerkes berühmter »Beatclub« vertonte die Sechziger, Ilja Richters »Disco« die Siebziger und als Peter Illmanns »Formel eins« Anfang der Achtziger Manfred Sexauers »Musikladen« beerbte, stand bereits Sensationelles in den Startlöchern: ein TV-Kanal voller Sound, gebannt in rhythmischen Filmchen, Videos genannt. Den Anfang mac...
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