Protest gegen Haftbedingungen: In der Betonkiste

In Kalifornien hungern Häftlinge gegen Isolationshaft

Sie werden in einer fensterlosen Zelle festgehalten, die so groß ist wie ein Badezimmer. Mit einem Hungerstreik protestieren Tausende Häftlinge seit Wochen gegen ihre unmenschlichen Haftbedingungen - nicht in Guantanamo, sondern in Kalifornien.

Washington (epd/nd). Mehr als 2.000 Häftlinge befinden sich im US-Bundesstaat Kalifornien nach Angaben der Justizvollzugsbehörde im Hungerstreik. Die Gefangenen in 17 Haftanstalten protestieren seit mehr als einer Woche gegen ihre Haftbedingungen, besonders gegen die weit verbreitete Isolationshaft in oft fensterlosen Zellen. Dort werden gegenwärtig Tausende Häftlinge 22 bis 23 Stunden am Tag oder länger eingesperrt.

Der Protest begann offenbar am 8. Juli im Pelican-Bay-Gefängnis im Norden des Bundesstaates. Der Gefangenenhilfsverband »Solitary Watch« hat den Brief eines Häftlings veröffentlicht, der im Hungerstreik ist. Seit 2003 sei er in Pelican Bay in Isolationshaft, schreibt der 35-jährige Tony, der nur seinen Vornamen verwendet haben will.

»Tagein tagaus, eingesperrt, isoliert in einer Betonkiste, die so groß ist wie ein großes Badezimmer«, heißt es in dem Brief. »Stellen Sie sich vor, in Ihrem fensterlosen Badezim...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.