Warum der Mindestlohn 18,50 Euro betragen müsste

Von wegen »ökonomisches Nirvana«: Was zur Deckung des Mindestbedarfs an privaten und öffentlichen Gütern nötig ist

Kürzlich hat auch die »Neue Zürcher Zeitung« in die Diskussion um den Mindestlohn in Deutschland eingegriffen. Sie wirft SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, dem 8.50 Euro vorschweben, vor, er lebe in einem »ökonomischen Nirvana«. Besonders sauer stieß der NZZ auf, dass Steinbrück die 8,50 Euro ausdrücklich auch für die Bäckereiverkäufer/innen einforderte, deren Tariflohn heute bei 6,10 Euro liegt. »Es wird Steinbrücks Geheimnis bleiben«, moniert die NZZ, »wie es da nicht zu Stellenverlusten kommen soll, wenn man den Lohn um 40 Prozent erhöht.«

Was ist nun richtig? 6,10, 8,50 Euro oder vielleicht doch eher die rund 20 Franken (rund 16,50 Euro), die in der Schweiz gefordert werden? Um das zu entscheiden, muss man erst einmal die Begriffe definieren. Wir verstehen unter dem Mindestlohn den Stundenlohn, den man braucht, um den eigenen Mindestbedarf an privaten und öffentlichen Gütern aus eigener Kraft (also ohne Hilfe vom Staat u...


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