Schuldenschnitt bei Krankenkassen

Neues Gesetz eröffnet säumigen Zahlern und Nichtversicherten Chance auf Mitgliedschaft ohne finanziellen Ruin

Ab Donnerstag können sich Menschen ohne Krankenversicherung wieder in einer Kasse anmelden, ohne den finanziellen Ruin infolge von Beitragsnachzahlungen befürchten zu müssen. Rechtzeitig vor der Wahl trat das Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderungen bei Beitragsschulden in Kraft.

Über die Anzahl nicht krankenversicherter Menschen in Deutschland gibt es unterschiedliche Angaben, wahrscheinlich sind es über 100 000. Bisher mussten sie ihre Beiträge rückwirkend für die unversicherte Zeit zahlen und hohe Säumniszuschläge von 60 Prozent im Jahr noch dazu. Daher konnten es sich viele gar nicht erlauben, bei einer Krankenversicherung vorstellig zu werden.

Ähnliche existenzielle Probleme haben jene Menschen, die zwar versichert sind, aber einfach nicht genug Geld verdienen, um ihre Beiträge zahlen zu können. Das trifft auf 600 000 gesetzlich Versicherte und 146 000 privat Versicherte zu, meistens kleine Selbstständige. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge belaufen sich die Schulden gesetzlich Versicherter inzwischen auf 2,1 Milliarden Euro.

Für den Umgang der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen mit beiden Gruppen gelten ab heute neue Bestimmungen. So werden die hohen Strafzinsen für Beitr...


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