Gottes Wille oder irdisches Machwerk?
Der Osten wurde heruntergewirtschaftet - in spezieller Weise auch nach 1990
Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir hatte einmal empfohlen, Zeitgeschichte nur mit dem Bleistift schreiben. Die Erfahrung der Menschheit, dass Zeitgenossen ihre Epoche anders beurteilen als die Nachwelt, ist eingängig und durchgängig zugleich. Nicht nur oftmals, sondern regelmäßig werden die staatlich bestallten Deuter der Gegenwart überwalzt von jenen, die »auf das Ende sehen« können, um es mit den Worten von Wilhelm Busch zu sagen.
Deshalb stehen eifernde und eigensinnige Erklärer ihrer Zeit letztlich immer auf verlorenem Posten. Ein wenig ist es wie mit der Unfehlbarkeit des päpstlichen Urteils. Nicht so sehr seine Urteile, sondern sein Unfehlbarkeitsanspruch ist für das Ansehen des Papstes eine Gefahr. Denn auch kreuzbrave Katholiken wissen, dass es bezogen auf ein und denselben Gegenstand immer mal wieder verschiedene Bewertungen aus dem Lateran gegeben hat und dass die Unfehlbarkeit regelmäßig zu anderen Ergeb...
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