Das rot-rot-grüne Gespenst
Tom Strohschneider über Geräusche, die eine wichtige Debatte nicht ersetzen können
Seit ein paar Jahren geht es in beinahe jedem Wahlkampf um: das rot-rot-grüne Gespenst. Je näher der Abstimmungstermin heranrückt, je weniger andere Mehrheitsoptionen die Umfragen versprechen, je abgedroschener alle anderen »Debatten« über das parteipolitische Rennen sind - desto öfter taucht es auf. Besser gesagt: Leute lassen es auftauchen.
Die einen, in dem sie Stein und Bein schwören, dies sei unter den gegebenen Bedingungen keine ernsthafte Option. Die anderen, in dem sie so tun, als ob die rot-rot-grüne Tür noch offen stehe und man unter bestimmten Bedingungen auch hindurchschlüpfen würde. Und dann sind da noch wir Journalisten, die das Gespenst auch gern einmal fliegen lassen. Weil man damit so schön kontrovers tun kann. (In Wahrheit steht Rot-Rot-Grün in der öffentlichen Massenwahrnehmung ja irgendwo zwischen Fuchsbandwurmgefahr und Guido Westerwelle - niemand will so recht etwas damit zu tun haben.)
Mit einer ern...
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