Nepal plant neue Regeln für Bergsteiger

Kommission will Kriterien ändern / Bald nur noch geübte Kletterer auf dem Mount Everest - und weniger skurrile Rekorde

  • Lesedauer: 2 Min.

Kathmandu (dpa/nd). Verrückte Rekorde auf dem Mount Everest und untrainierte Bergsteiger auf den höchsten Himalaya-Gipfeln könnten in Nepal bald verboten werden. Die Regierung des südasiatischen Landes hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die bisher geltenden Bergsteiger-Regeln überprüfen soll.

»Wir werden neue Kriterien in Bezug auf Erfahrung und technisches Können für die Bergsteiger setzen, das heißt nur geübte Menschen werden zukünftig Klettern dürfen«, sagte Ang Chiring Sherpa vom zuständigen Komitee am Montag in Kathmandu.

Im Mai wurden auf dem höchsten Berg der Welt mehrere Premieren gefeiert. Erstmals erklomm eine Frau aus Saudi-Arabien den Mount Everest, außerdem standen dort ein Mann ohne Hände und Zwillingsschwestern aus Indien.

Zukünftig will die nepalesische Regierung nur noch Rekorde zulassen, die direkt mit Bergsteigen verbunden sind. Premieren wie die erste Hochzeit auf dem höchsten Punkt der Welt oder der erste Video-Anruf sollen der Vergangenheit angehören.

Laut Sherpa werden auch die Trekking-Routen im Land überprüft, um sie »touristenfreundlicher und sicherer für Bergsteiger« zu machen. Zurzeit sind 326 Gipfel in Nepal zugänglich.

Das Komitee kann auch die Öffnung weiterer Berge für Touristen empfehlen, wenn es die Geografie zulässt und die örtlichen Gemeinden zustimmen. Für einige Gruppen in Nepal sind Berge heilig. Sie zu besteigen ist verboten. Die neuen Regeln müssen vom Kabinett verabschiedet werden und sollen im nächsten Frühjahr in Kraft treten.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.