100 Jahre für die Sache
Hildegard Peuker hat den Wandel der Linken durch die Geschichte miterlebt
Die Straßen in Französisch-Buchholz haben keine Namen, nur Nummern. Aber die Häuser sind keine Betonklötze vom Reißbrett. In vielen erkennt man noch den typisch brandenburgischen Bauernhof: niedriges Erdgeschoss, hohe Giebel. In so einem wohnt auch Hildegard Peuker. Die Rentnerin ist älter als die meisten Gebäude der Siedlung, in der sie lebt. Am Sonntag wird sie 100 Jahre alt.
Am Küchentisch sitzend und mit offenem Blick empfängt die rüstige Frau ihren Besuch. Die Canastakarten hält sie noch in der Hand, ihr Nachbar ist gerade da. Er kennt sie aus der Basisorganisation (BO) der LINKEN am Ort. Sie selbst ist seit der Wende dabei. Davor SED, davor KPD. Seit 80 Jahren ist Hildegard Peuker Parteimitglied. Fast ihr ganzes Leben, zählt man den Kommunistischen Jugendverband mit, in den sie mit zarten acht Jahren eintrat.
»Das war ganz selbstverständlich«, erzählt die alte Dame. Vater, Mutter, deren Geschwister: »Wir waren ja a...
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