Militärischer Aufmarsch in Phnom Penh

Armee soll gewalttätige Proteste verhindern

  • Lesedauer: 2 Min.

Phnom Penh (AFP/nd). Knapp zwei Wochen nach der umstrittenen Parlamentswahl in Kambodscha sind Soldaten in der Hauptstadt Phnom Penh aufmarschiert. Örtliche Zeitungen druckten am Freitag Fotos, auf denen auch schwer bewaffnete Panzerfahrzeuge zu sehen waren. Nach Angaben der Armee soll die Militärpräsenz mögliche Ausschreitungen bei Protesten gegen die Wahl verhindern. »Es geht nicht darum, die Bürger einzuschüchtern«, sagte Armeesprecher Kheng Tito. »Wir unterbinden keine friedlichen Demonstrationen, aber wenn die Proteste in Gewalt umschlagen, wird das Militär einschreiten.« Aufgabe der Soldaten sei es, »Sicherheit und öffentliche Ordnung« zu gewährleisten, erklärte der Sprecher. Die Armee werde so lange in der Hauptstadt bleiben, bis die Regierungsbildung abgeschlossen sei, kündigte er an.

Wie viele Soldaten nach Phnom Penh geschickt wurden, wollte der Militärvertreter nicht mitteilen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Donnerstag berichtet, Hunderte Sicherheitskräfte seien in die Metropole entsandt worden. Ein Sprecher der oppositionellen Partei für Nationale Rettung (CNRP) bezeichnete den Einsatz der Armee als »Bedrohung für die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit«.

Bei der Parlamentswahl am 28. Juli hatte die regierende Volkspartei (CPP) des langjährigen Ministerpräsidenten Hun Sen nach eigenen Angaben 68 von 123 Parlamentssitzen errungen. Die CNRP kam demnach auf 55 Mandate. Die Opposition ist aber überzeugt, die Wahl gewonnen zu haben, und wirft der Regierung Betrug vor.

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