Keita hat bessere Karten

Expremier gilt als Favorit bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Mali

Malis Wähler wollen nach einem Jahr der Instabilität vor allem Frieden. Welcher Präsident ihn bewerkstelligen soll, wird sich am Sonntag bei der Stichwahl zeigen: Dort treffen zwei Altbekannte aufeinander: Expremier Ibrahim Boubacar Keita und Exfinanzminister Soumaila Cissé.

Einen brenzligen Moment gab es nach dem ersten Durchgang: Vorschnell kündigte der Minister für Territorialverwaltung, Moussa Sinko Coulibaly, an, dass Ibrahim Boubacar Keita (IBK) gute Aussichten hätte, schon im ersten Wahlgang zu obsiegen - da war gerade mal ein Drittel der Stimmen ausgezählt. Das löste im Lager von IBK Jubelstürme aus, bei den anderen 26 Kandidaten inklusive einer Kandidatin verständlichen Unmut. Denn dass angesichts dieser Kandidatenfülle einer in der ersten Runde eine absolute Mehrheit erreichen würde, war unwahrscheinlich. Mitglieder von Keitas Hauptrivalen Soumaila Cissé drohten umgehend mit einer juristischen Anfechtung und warfen dem Minister der Übergangsregierung Parteinahme vor. Für Beruhigung sorgte erst die Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses wenige Tage später: Demnach hatte Keita mit knapp 40 Prozent die absolute Mehrheit deutlich verfehlt, lag aber immerhin rund 20 Prozent vor Cissé.

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