Vertrauenskrise im E-Mail-Verkehr

Telekom und United Internet reagieren auf Überwachungsskandal - Verschlüsselung bleibt lückenhaft

Die Konkurrenten Deutsche Telekom und United Internet wollen ihren Kunden gemeinsam einen sicheren E-Mail-Verkehr anbieten. Unter dem Motto »E-Mail Made in Germany« stellten die Chefs beider Unternehmen am Freitag in Berlin eine entsprechende Initiative vor. Der Chaos Computer Club sieht darin eine Werbeaktion ohne zusätzlichen Nutzen.

Telekom-Chef René Obermann und Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender der United Internet AG, präsentierten sich in ungewohnter Einigkeit: Die beiden Internetanbieter hätten sich zusammengetan, denn die Kunden seien durch die Überwachungsskandale stark verunsichert. Obermann sagte, Nutzer müssten »darauf bauen können, dass ihre persönlichen Daten online so gut wie möglich geschützt sind«.

Deshalb wollen die Telekom und United Internet (»Web.de« und »Gmx«) ab sofort E-Mails auf dem Weg zwischen den Rechenzentren der Unternehmen automatisch mit dem Netzwerkprotokoll SSL verschlüsseln. Dies betrifft demnach den Transport von E-Mails, wenn Nutzer von ihren Computern aus über die Internetseiten der Anbieter auf die E-Mail-Dienste zugreifen. Nutzen die Kunden ein Mail-Programm wie Outlook oder Thunderbird, müssen die Nutzer die Verschlüsselung weiterhin selbst aktivieren.

Ab 2014 wollen die beiden Anbieter nur noch SSL-versch...


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