Windpark ohne Strom
Anlage vor Borkum wartet auf Anbindung ans Netz
Hannover (dpa/nd). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat das Planungschaos beim Stromanschluss von Windparks auf dem Meer kritisiert. Er forderte für die Netzanbindung eine eigene Gesellschaft mit Beteiligung des Bundes. »Es gibt keine aufeinander abgestimmte Gesamtplanung«, sagte der SPD-Politiker am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Notwendig sei eine »ordnende Hand«. Für die Anbindung seien private Unternehmen zuständig, die durch Verträge eine gewisse Sicherheit haben. Wenn etwas schief gehe, müsse der Verbraucher zahlen.
Hintergrund ist die Verzögerung bei der Anbindung des ersten deutschen kommerziellen Offshore-Windparks Riffgat vor der Küste Borkums. Die 30 Windmühlen mit 108 Megawatt installierter Leistung können rechnerisch rund 120 000 Haushalte mit Strom versorgen. Der Bauabschluss wird am Samstag offiziell gefeiert. Doch die Anbindung ans Stromnetz werde sich bis 2014 verzögern, sagte am Freitag ein Sprecher des Oldenburger Energieversorger EWE. Bis dahin würden pro Monat rund 22 000 Liter Diesel in Stromaggregaten verfeuert, um die Anlagen in Betrieb zu halten, zu kühlen und vor Rost zu schützen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.