Schatten über dem Start der Bundesliga
Der Deutsche Fußball-Bund macht es dem Antidoping-Kampf schwer: Er sperrt Archive und lässt nur Alibi-Kontrollen zu
Zum Start in die neue Bundesligasaison wird nicht nur über das Sportliche gesprochen. Lange ein Tabuthema, muss sich der organisierte Fußball mit einem Mal zu Dopingvorwürfen in der eigenen Sportart äußern.
Normalerweise nimmt Franz Beckenbauer kein Blatt vor den Mund, spricht frei raus, was er denkt. Diese Wochen kam er ins Stocken. Anlässlich der Gala zum 50-jährigen Bestehen der Bundesliga stellte er sich am roten Teppich den Fragen der Reporter. Diese fragen - nach Doping. »Ich war dabei. Man wusste gar nicht, was Doping ist. Man kannte das Wort auch gar nicht«, versucht Beckenbauer zu vermitteln.
Die Journalisten hatten ihn zu den Dopingvorwürfen, die rund um die Weltmeisterschaft 1966 jüngst wieder die Runde gemacht hatten, befragt. Beckenbauer, damals erst 20 Jahre jung, betrat beim Turnier in England die große Fußballbühne. Seine Unwissenheit über Doping verwundert, wurde doch eben dieser Franz Beckenbauer bei der WM 1966 für mindestens eine Dopingkontrolle ausgelost. Nach der ersten Vorrundenbegegnung gegen die Schweiz, Deutschland gewann 5:0, mussten Beckenbauer und Sigfried Held nach dem Spiel »ihren Urin in Reagenzglä...
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