Verfluchthafen BER

Martin Kröger über die Perspektiven des BER

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Lage am pannengebeutelten Großflughafen BER in Schönefeld gerät immer mehr zur Farce. Nicht nur, dass mit dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Platzeck (SPD) der Chefkontrolleur das Projekt verlässt, mit dem viele Hoffnungen verknüpft waren. Zudem flammt offensichtlich ausgerechnet in dieser ohnehin schwierigen Situation der Streit zwischen den beiden BER-Hauptverantwortlichen wieder auf, dem Flughafenchef Hartmut Mehdorn und dem Technikchef Horst Amann. Beide Alphamännchen haben offenbar unterschiedliche Vorstellungen, wie und wann die ersten Umzugsschritte für den BER vollzogen werden könnten. Jeder der beiden soll dafür sein eigenes Konzeptpapier verfasst haben. Mannschaftsspiel sieht sicher anders aus.

Vom Nimbus des Retters, der sowohl Amann als auch Mehdorn umgab, bleibt angesichts des kleinlichen Gezänks nichts mehr übrig - dabei sind beide Manager erst einige Monate im Amt. Da machen bereits Spekulationen über die Ablösung Amanns die Runde. Der Verfluchthafen fordert also möglicherweise erneut ein Manageropfer. Dass es mit einem Austausch von Führungskräften zu einer Verbesserung kommt, ist indes kaum zu glauben. Ein Treppenwitz der Geschichte ist außerdem, dass der Einzige, der mit dem BER ab sofort Geld scheffeln wird, ebenfalls ein Geschasster des Flughafendebakels ist: Ex-Architekt Meinhard von Gerkan veröffentlicht am kommenden Freitag sein Buch »Black Box BER«. Untertitel: »Wie Deutschland seine Zukunft verbaut«.

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