111 Tage in der Warteschleife

Grüne Landtagsfraktion präsentiert Studie, die eine Zweiklassenmedizin in Bayern belegt

  • Johannes Hartl
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gesetzlich versicherte Patienten müssen in Bayern im Vergleich zu privat Versicherten »spürbar länger« auf einen Facharzttermin warten, die Unterschiede sind teils gravierend. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Grünen Landtagsfraktion.

Wer in Bayern - wie etwa 85 Prozent der Gesamtbevölkerung - eine gesetzliche Krankenversicherung hat, muss auf einen Termin bei einem Facharzt im Durchschnitt deutlich länger warten als Patienten mit privater Krankenversicherung. In einer Anfang August vorgestellten Studie weist die Landtagsfraktion der Grünen erhebliche Unterschiede bei der Terminvereinbarung nach. Gesetzlich Versicherte müssen demnach im Durchschnitt 17 Tage länger auf einen Termin warten, »als der privilegierte Privatpatient«.

Extremfall Unterfranken

Für die Studie wurden in 610 Facharztpraxen jeweils zwei Vergleichsanrufe durchgeführt, untersucht wurden die Fachgebiete Augen, Hals-Nasen-Ohren, Neurologie, Kardiologie, Radiologie, Innere Medizin und Orthopädie. Bei 5000 Facharztpraxen im Freistaat wurden somit zehn Prozent des gesamten Angebots abgedeckt, das Ergebnis sei also »belastbar und repräsentativ«, hieß es.

Der Studie zufolge ist insbeson...


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