Muslimbruderschaft in der Enge
Ägyptische Übergangsregierung erwägt Verbot der Organisation / Islamisten setzen Proteste fort
Ägyptens Regierung erwägt ein erneutes Verbot der Muslimbruderschaft. Zuvor hatte es am Freitag erneut mindestens 173 Tote gegeben. Die Führung der Organisation hat dennoch zu weiteren Protesten aufgerufen - und lehnt jede Verantwortung für die immer häufiger werdenden Gewaltexzesse einiger ihrer Anhänger ab.
Am Sonntagmittag holt Kairo für einen Moment Luft: Im Stadtzentrum haben die Läden wieder geöffnet, viele Menschen nutzen die Gelegenheit, Vorräte einzukaufen. Denn niemand weiß, wie lange die Ruhe anhalten wird. Viele befürchten allerdings, dass es nicht lange der Fall sein wird.
Für den Nachmittag hatte die Muslimbruderschaft zu weiteren Protesten an verschiedenen Orten in der Stadt aufgerufen. Proteste wie jene, die am Freitag eskaliert waren: In Kairo und in mehreren anderen Städten im Lande hatten sich nicht nur die Sicherheitskräfte Kämpfe mit den Muslimbrüdern geliefert, sondern es kam auch zu Straßenschlachten zwischen Anhängern der Organisation und Unterstützern des Umsturzes Anfang Juli. Am Ende des Tages waren erneut, nach Angaben des Gesundheitsministeriums, mindestens 173 Menschen gestorben, davon 95 allein in Kairo.
Die Auseinandersetzungen hatten bis tief in die Nacht angedauert, und irgendwann hatten sich...
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