Hertha-Fan auf nüchternen Magen
Fußballfreunde können unerträglich sein. Besonders, wenn sie aus der Fähigkeit, laut brüllen zu können, das Recht auf Dauerbeschallung eines kompletten ICs ableiten. Die Chronik eines Mordes.
Sonntagmorgens um neun Uhr sollte man im Bett liegen, oder sich im örtlichen Schwimmbad darüber freuen, dass so manche Oma dann doch darauf verzichtet hat, pünktlich um neun Uhr die erste Bahn im 90-Grad-Winkel zur Wasseroberfläche zu absolvieren. Was man nicht tun sollte, ist um diese Zeit in einen Zug zu steigen, der einen zu einem Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC Berlin bringt.
Das Spiel war okay, damit wir uns nicht falsch verstehen. Aber um kein Geld der Welt hätte ich es in einem Fanblock verbringen wollen, in den der Typ gerne gegangen wäre, der mit seinem Michael-Preetz-Trikot (Rückennummer 11, mutmaßlich seit damaligen Zeiten nicht mehr gewaschen) schon frühmorgens auf seine jämmerliche Existenz aufmerksam machen zu müssen glaubte. Er ist dort vielleicht aber auch nie angekommen.
Schon am Karlsruher Hauptbahnhof brüllte er unschuldige Kinder und verschreckte Wanderer mit den Absonderung...
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