Angst vor dem nutzlosen Rekord

Grüne erwarten ihr bestes Wahlergebnis, die Regierungschancen sind aber schlecht

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Trotz ihrer guten Umfragewerte könnten die Spitzenkandidaten der Grünen, Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt, bald vor einem Dilemma stehen. Nach der Wahl droht der Gang in die Opposition oder ein Anbiederungswettbewerb mit der SPD um die Gunst von Kanzlerin Merkel.

Jürgen Trittin ist wütend. Anfang der Woche wettert er in der Grünen-Parteizentrale gegen die SPD. Der Spitzenkandidat nennt die Debatten der Partei über eine Große Koalition und die eigenen Steuerforderungen »hasenfüßige Signale«. Die Situation ist frustrierend für ihn. Die Grünen werden bei der Bundestagswahl wohl das beste Ergebnis ihrer Geschichte erreichen. Trotzdem droht der Gang in die Opposition - wegen der Schwäche der SPD. Zwar betonen die Grünen, dass eine Koalition mit den Sozialdemokraten das Wunschziel sei. Doch mit den Attacken auf den vermeintlichen Wunschpartner macht die Grünen-Führung nun deutlich, dass es für sie nur noch darum geht, selber so stark wie möglich zu werden.

Höhere Steuern, mehr Geld für Bildung und Energiewende - mit diesen Themen, von denen sich die SPD bald verabschieden könnte, wollten die Grünen Rot-Grün zum Sieg führen. Die Steuerpolitik hat Trittin für sich beansprucht. Nach einst auch ...


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