Die Anklagebänke füllen sich
Ägyptens Militärs wollen ihre politischen Konkurrenten Mursi, Badia und Baradei vor Gericht bringen
Der Vorsitzende der Muslimbruderschaft, Mohammed Badia, ist festgenommen worden. An seine Stelle ist der bisherige Stellvertreter Mahmud Ezzat getreten. Ex-Präsident Mursi droht derweil eine Mordanklage. Und Friedensnobelpreisträger Baradei soll wegen seines Rücktritts als Vizepräsident der Prozess gemacht werden.
Vor den Kiosken Kairos lagern am Morgen die Lieferanten die Stapel mit den Zeitungen. Die Nachricht des Tages: Der Überfall auf einen Polizeikonvoi auf der Halbinsel Sinai. »Al-Akhbar« macht mit den Passbildern der 25 getöteten Polizisten auf, nennt das Ereignis »Muslimbrüder-Massaker«.
Ungefähr zur gleichen Zeit stürmen Sondereinheiten der Polizei in Nasr City, einige Kilometer außerhalb der ägyptischen Hauptstadt, ein Wohnhaus. Ihr Ziel: Mohammed Badia, der Vorsitzende der Muslimbruderschaft. Wenig später zeigen ägyptische Fernsehsender Bilder von einem mit einer Galabijah bekleideten Mann, der - bewacht von uniformierten Bewaffneten - bewegungslos auf einem Sofa sitzt. Das sei Badia, und er werde sich ab Sonntag für die Tötung von acht Demonstranten außerhalb des Kairoer Hauptquartiers der Muslimbrüder Ende Juni verantworten müssen, heißt es. Da man der Organisation auch die Verantwortung für den Überfall auf dem Sinai zusc...
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