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Zeittypische Widersprüchlichkeit
Thomas Flierl über den Maler Max Lingner
An den Lebensumständen und Werken des Malers und Zeichners Max Lingner lassen sich die ersten zehn Jahre der DDR und ihrer Kulturpolitik besonders deutlich erfassen. 1949 war der Künstler aus dem Exil nach Deutschland zurückgekehrt, um in Ostberlin sein Atelier zu eröffnen. Der Architekturhistoriker Thomas Flierl, seit 2007 Vorsitzender der Max-Lingner-Stiftung, stellt gemeinsam mit zehn weiteren Autoren Lingners Spätwerk vor - anhand von überreichtem Bildmaterial, darunter aufschlussreichen Fotodokumenten sowie gründlichen Werkanalysen. Was er in seinem letzten Jahrzehnt schuf und erlebte und was daraus folgte, ist von einer nur schwer begreifbaren, aber zeittypischen Widersprüchlichkeit.
Im französischen Exil war Lingner zum revolutionären Pressezeichner geworden. Er arbeitete zuerst für »Le Monde« von Henri Barbusse, später lieferte er für die »L’Humanité«, die Zeitung der KPF, täglich mindestens eine Zeichnung, die bei den...
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