Vom Aufbruch und den Mühen des Weges
Christel Berger zum Tod des Schriftstellers Erich Neutsch
Willi Sitte hat ihn gemalt, 1966: Der Kopf eines jungen Mannes mit wachem, klugen Blick, einer markanten Lippen-Nase-Partie und etwas wirrem gewellten kurzen Haaren, eingebettet in massive, fast übertrieben breite Schultern. Mit Händen, die zupacken können - eine hält eine Tasse, die andere weist auf den Betrachter.
Damals war Erik Neutsch eine große Hoffnung für viele Bücherfreunde in der DDR, denn sein Roman »Spur der Steine« (1964) hatte eingeschlagen. Hier ging es ums Ganze: Wie es einem sich als »Arbeiter- und Bauernstaat« deklarierendem Land gelingt, die Arbeiter für sich zu gewinnen. Ob es möglich sein würde, in diesem neuen Versuch solidarischen Miteinanders gesellschaftliche und private Interessen zu vereinen, konkret: Ob Parteisekretär Horrath weiter seinen heiß geliebten Aufgaben beim Aufbau nachgehen kann, wenn er Frau und Tochter mit einer jungen Ingenieurin betrügt.
Das waren keine Scheinkonflikte, das ging...
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