Perlenkette statt Wasserautobahn
Kommunen in Sachsen und Brandenburg werden zu Vorreitern beim Hochwasserschutz
Nach der Flut vom Juni wird vielerorts ein besserer Schutz vor Hochwasser gefordert. Kommunen an Mulde und Schwarzer Elster zeigen, was möglich ist - obwohl die Hürden hoch sind.
Schön ist die Mauer am Ufer der Mulde in Eilenburg nicht, auch wenn der Beton rötlich eingefärbt wurde und die Oberfläche ein wenig wie Naturstein aussieht. Macht nichts, sagt Rathauschef Hubertus Wacker. »Auf Optik haben wir nicht viel Wert gelegt.« Schnell gebaut sollte die Mauer sein und hoch genug für Fluten des oft launischen Flusses, der sein Wasser im gesamten Erzgebirge einsammelt. Die Bewährungsprobe kam im Juni diesen Jahres. Nach tagelangem Daurregen schossen bis zu 2600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch das Flussbett. Die Stadt blieb trocken, der Betonwall hielt. Mission erfüllt, sagt Wacker: »Verschönern können wir ihn später.«
Eilenburg, eine 15 000 Einwohner zählende Stadt bei Leipzig, wird seit dem Hochwasser vom Juni oft als Musterbeispiel für einen funktionierenden Hochwasserschutz angeführt. Elf Jahre zuvor war sie von einer ähnlichen Flut noch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. An 18 Stellen brache...
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