»Fair ist Brauch geworden«
Ein Blick in die Zukunft: Die fairbrauch eG feiert in elf Jahren ihren zehnten Geburtstag
Marcus Meier, 44, lebt im Ruhrgebiet, wo er sich über die leeren Versprechen der Marktwirtschaft und die diesbezügliche Blindheit der Linken ärgert. Er entwirft hier eine Zukunftsvision: Eine große Konsumgenossenschaft garantiert ihren Kunden gute, ökologisch und fair produzierte Waren. Die bewussten Verbraucher kaufen deshalb dort gerne ein.
Am 24. Juli 2024, mitten im UNO-Jahr des kollektiven strategischen Konsums, wird sie zehn Jahre alt: die öko-soziale Konsumgenossenschaft fairbrauch. Unser Reporter berichtet schon heute von den Feierlichkeiten in elf Jahren.
Der größte Erfolg ihrer Genossenschaft? »Dass es in Deutschland praktisch keine Produkte aus Kinderarbeit mehr gibt«, sagt Amélie Müller. »Keinen Laptop, keinen Tee, kein T-Shirt, rein gar nichts«, ergänzt die Präsidentin der fairbrauch deutschland eG und prostet den 1200 Festgästen in der Essener Gruga-Halle vom Rednerpult aus freundlich zu. Zehn Jahre alt wird fairbrauch, die »Konsumgenossenschaft neuen Typs« (»Frankfurter Allgemeine«), an diesem sonnigen Mittwoch im Sommer 2024. Für Müller, vor drei Jahren an die Spitze gewählt, Anlass für einen historischen Exkurs.
»Na klar«, räumt die 49-Jährige ein, »wir konnten auf bestehenden Konzepten aufbauen«: Die kontrolliert biologische Landwirtschaft, ...
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