Rio: Nulllösung nicht zum Nulltarif
Brasiliens Metropole am Zuckerhut will Müll von den Straßen holen
Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro soll nicht nur sicherer, sondern auch sauberer werden. Waren die Vorbereitungen auf die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 am Zuckerhut bisher vor allem auf Kriminalitätsbekämpfung und die »Befriedung« von Favelas konzentriert, gehen die Behörden nun rigoros gegen den Müll in der Stadt vor.
»Null Müll« (Lixo Zero) heißt das Programm, in dessen Rahmen seit einer Woche Beamte von Rios Stadtreinigung Comlurb (Companhia Municipal de Limpeza Urbana) Strafzettel für unachtsam weggeworfene Abfälle verteilen. Begleitet werden sie auf ihren Touren von jeweils einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung und von einem bewaffneten Polizisten. 58 Dreier-Teams sind zunächst vor allem in den Innenstadtbezirken unterwegs. Später sollen die Routen ausgeweitet werden auf Favelas und die Peripherie.
Mit drakonischen Geldbußen versucht »Lixo Zero« die Bevölkerung anzuregen, ihren Müll nicht mehr einfach achtlos auf die Straße zu werfen. Die Umsetzung des Programms war aufgrund des Papstbesuches und der Sozialproteste um mehrere Wochen verschoben worden. Für weggeworfene Zigarettenkippen, Bonbonpapier, Kaugummi oder Getränkedosen sind künftig 157 Reales (48 Euro) zu berappen. Bei einem Durchschnittslohn von 763 Reales (235 Euro) eine durch...
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