Exot mit Tradition
In Berlin gibt es seit 30 Jahren Tarifverträge für die evangelische Landeskirche
Die Protestanten zwischen Nord- und Ostsee waren die Ersten. Vor über 50 Jahren wurde in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Schleswig-Holsteins der erste Tarifvertrag in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) abgeschlossen. Gut zwei Jahrzehnte später war es dann auch in West-Berlin soweit: Im Herbst 1983 wurde auch hier ein Kirchentarifvertrag unterzeichnet.
Auslöser des West-Berliner Abschieds vom sogenannten Dritten Weg, bei dem kirchliche Arbeitgeber und Arbeitnehmer ohne Beteiligung der Gewerkschaften in Kommissionen das Arbeitsrecht aushandeln, waren Sparmaßnahmen der Landeskirche 1978: Das Weihnachtsgeld, zuvor ein Monatsgehalt, sollte drastisch gekürzt werden. Der Verband kirchlicher Mitarbeiter, die heutige Gewerkschaft Kirche und Diakonie (GKD), weigerte sich, weiter dem Dritten Weg zu folgen, und forderte Tarifverträge für die Beschäftigten. Am 11. Oktober 1983 wurde der erste umfassende Tarifvertrag der evan...
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