Das Maß des Krieges
TV-Drama zu Kundus
Kriegsfilme folgen meist schlichten, aber festen Regeln: Die Soldaten werden in Kampftypen von Feigling bis Draufgänger geordnet, sodann gemeinsam in die Schlacht geschickt, wahlweise ausgesiebt und letztlich unisono zu Helden stilisiert. Selbst wenn Kriegsfilm ein »Anti-« voran steht, geht es um Macht und Gewalt, um Männlichkeit samt Konsequenzen, um Nemesis und den Tod.
In »Eine mörderische Entscheidung« dagegen werden die fatalen Folgen dessen, was hierzulande lange nicht Krieg heißen durfte, früher sichtbar. Gleich zu Beginn zeigt das ARD-Dokudrama ein verwundetes Kind, zum Reden kaum in der Lage, danach ein Flammeninferno voll menschlicher Fackeln. Bis der Verantwortliche für all die afghanischen Opfer, ein bedächtiger Bundeswehroffizier mit randloser Brille, jenen Satz sagt, der das Gezeigte erklärt und doch nur unverdaulicher macht. »Nach...
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