Glücklich im Bahnhofsrestaurant
Vor zehn Jahren starb der stille, staunenswerte Dichter Rainer Malkowski
Dies ist ein Morgen
zu schön
um nicht
an den Tod zu denken.
R. M.
Gedichte liest man gläubig: Erlösung ist möglich. Erlösung nämlich vom Gram, dass man immerzu, am Tag tausendmal, fällig wird für die landläufige Grobheit. Auch Rainer Malkowskis Gedichte erlösen. Man hält plötzlich vieles wieder für möglich und zukünftig. Unzeitgemäßes. Etwa Gespräche zwischen Menschen, in denen kein Platz ist für die Frage: Und womit verdienst du dein Geld?
Es sind Gedichte über unsere Stimme, »wenn wir sprachlos sind«. Über Heimatliebe, die im Grunde nichts ist »als Angst vor Veränderung«. Über die Fliege auf einem Blatt Papier, »von dem sie nicht weiß,/ daß es ein Brief ist,/ in dem ein Freund beiläufig/ über die Fliegen im Sommer klagt«. Der Dichter notiert, was er irgendwann noch einmal schreiben wollte: »eine Verteidigungsrede/ für jede Narrheit,/ die das Leben ist.« Als »Frommen Wunsch« formulierte der Poet: »Niemals soll k...
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