Die USA haben keine Lehre gezogen

James A. Paul über den Konflikt in Syrien und die Haltung der USA und ihrer Alliierten

Der militärische Schlag der USA und einiger ihrer Verbündeter gegen Syrien ist aufgeschoben. Doch die Vorbereitungen auf einen Angriff laufen weiter. Die Anschuldigungen sind geblieben und die Strategie hat sich nicht geändert. Zum Weltfriedenstag gingen jedoch die Demonstranten gegen den Krieg auf die Straßen.

nd: Herr Paul, die USA bereiten sich ungeachtet der jüngsten Verzögerungen weiterhin auf einen Angriff auf Ziele in Syrien vor?
Paul: Seit den ersten - zunächst gewaltfreien - Protesten gegen das Assad-Regime im Frühjahr 2011 folgt die US-amerikanische Politik gegenüber Syrien im Grunde einer einheitlichen Linie: Obwohl die US-Politik den Assad-Clan einst umworben hat, zielt die Strategie seither auf einen gewaltsamen Sturz des Regimes ab, um an seiner Stelle eine verbündete Führung an die Macht zu bringen. Wie auch in anderen Konflikten hat Washington dabei den Einsatz tödlicher Mittel nie gescheut.

Sie meinen den nach wie vor drohenden Militärschlag?
Nicht nur, denn der erste Schritt hin zu einer Intervention in Syrien wurde im Jahr 2011 mit der Unterstützung eines bewaffneten Aufstandes getan. Auf diese Weise wurde eine gewaltfreie und demokratische Oppositionsbewegung an den Rand gedrängt. Und dieser bewaffnete Aufstan...


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