Empathie und Bildwahrheit

»Jenny Jenny« von Tobias Zielony in der Berlinischen Galerie

  • Anita Wünschmann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Tobias Zielony (geboren 1973 in Wuppertal) ist ein gestandener Fotograf. Er verführt und provoziert, wie es die Frauen, die er mit dem Fotoprojekt »Jenny Jenny« ins Bild rückt, auch tun. Mit Nähe und Distanz. Bild eins: Ein Vorhang aus hautfarbener Seide. Bild zwei: Ein Mädchen zeigt Porträts aus dem Klassiker »Die Kinder vom Bahnhof Zoo«. Der Wahlberliner nimmt junge Frauen ins Bild, »von denen einige ihr Geld mit Sexarbeit verdienen«, so steht es im Pressetext. Einem Zufall folgend hat sich der Fotograf zwischen 2011 und 2013 im Berliner Milieu umgeschaut, ein Vertrauensverhältnis zu den Frauen entwickelt und gerade hier, wo Identität und Rolle sich ineinander aufzulösen scheinen, diese Zweiheit zum Thema gemacht. »Jenny Jenny« - so die symbolische Titelfindung für das Nebeneinander und Verknüpftsein verschiedener Existenzweisen ist im Konkreten wie als Serie Bild/schön.

Das Bildschöne wiederum im Verhältnis zu Wahrheit und ...


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