Spendendose ersetzt Registrierkasse

Im portugiesischen Alentejo hilft die Selbstversorgung beim Überleben in der Krise

  • Leila Dregger
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Am Ärmsten sind im krisengeschüttelten Portugal die Menschen im Alentejo. Doch sie finden Auswege.

Maria Isabel ist 83 und kriminell. Ihr Verbrechen begeht sie am Backofen - und das seit vielen Jahren. Sie backt Orangenkuchen und verkauft ihn in der Eckkneipe. Ohne Rechnung. Ihre Tochter Eusebia ist 58 und produziert in der Küche Ziegenkäse in bescheidener Menge und verkauft ihn für einen Euro pro Stück an Nachbarn. Einer von ihnen, José Manuel, backt im alten Lehmofen auf dem Hof ein paar mehr Brote, als er und seine Frau brauchen, und verkauft sie an Freunde, um die Rente aufzubessern.

Mit Kräutern und Selbstgebranntem

Marta, die Wirtin der Eckkneipe, verlängert den vorgeschriebenen Einheitssalat vom Großhändler mit den viel schmackhafteren Salatblättern und Kräutern aus dem eigenen Garten. Und wenn man den lokalen Baumerdbeer-Schnaps Medronho bestellt und die steuerlich versiegelte Flasche leer ist, geht ihr Mann in die Garage und füllt nach - vom Selbstgebrannten des alten Tomás. Man kann es Tradition nennen, Lebens...


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