Schleichend vertrieben
Berliner mit niedrigen Einkommen werden aus der Innenstadt gedrängt
»Kein guter Tag heute«, sagt Mesut und vergräbt die Hände in den Hosentaschen. Schlechte Tage erlebt der junge Mann in letzter Zeit häufiger. Gerade hat er den »JobPoint« verlassen - ein Angebot des Jobcenters in der Karl-Marx-Straße in Neukölln, das Arbeitslosen bei ihrer Suche nach einer Beschäftigung helfen soll. Doch Mesut wäre froh, wenn er sich irgendwo um eine Festanstellung bewerben könnte. Sein Ziel ist nicht der erste Arbeitsmarkt sondern eine Berufsausbildung. »Am liebsten zum Fahrzeuglackierer«, sagt der 18-Jährige und lächelt für einen kurzen Moment. Als er anfängt, seine mehr als deprimierende Ausgangssituation zu schildern, ändert sich sein Gesichtsausdruck. Mit einem Hauptschulabschluss und einem berufsqualifizierenden Lehrgang in der Tasche sind seine Chancen auf den Traumberuf wenig aussichtsreich. Für viele seiner Freunde kannte der Karriereweg nur eine Richtung: Nach der Schule direkt zum Jobcenter in die Sonnena...
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