»Abschiebär« bleibt an der Kette

Klage gegen Verbot von Nazigruppe kam zu spät

Die rechtsextreme Gruppierung »Besseres Hannover« bleibt verboten. Das hat das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg am Dienstag entschieden.Gegen das Verbot durch das Innenministerium des Landes hatte ein Rädelsführer der Organisation geklagt.

Ein Nazi im Bärenkostüm war es, der die etwa 40 Mitglieder zählende Gruppe »Besseres Hannover« über Niedersachsens Grenzen hinaus hatte bekannt werden lassen. Auf dem braunen Pelz trug der Mann ein Schild mit der Aufschrift »Abschiebär«. In der Öffentlichkeit belästigte er Menschen, die nach Nazi-Definition wie Ausländer aussahen, vor allem dunkelhäutige. Vor einem türkischen Imbiss in Hannover veralberte der Vermummte dessen Betreiber und zeigte dazu den Hitlergruß. Die Nazis filmten ihren Auftritt und stellten das Video ins Internet.

An Niedersachsens damalige türkischstämmige Sozialministerin Aygül Özkanl (CDU) und weitere Politiker verschickte »Besseres Hannover« E-Mails, in denen mit einer »neuen Waffe gegen Überfremdung« gedroht wurde. Junge Menschen versuchte die Organisation mit einer »Schülerzeitung« namens »Bock« zu ködern, die sie als »Sprachrohr der Gegenkultur« bezeichnete.

Ausgiebig ...


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