Neue Verfahren gegen alte Nazis
Ludwigsburger Zentralstelle ermittelt gegen 30 frühere Auschwitz-Wächter
Als erster Bundespräsident besucht Joachim Gauck heute Oradour-sur-Glane. Am Dienstag kündigte die Zentralstelle zur Verfolgung von Naziverbrechen neue Verfahren gegen KZ-Personal an. Auch wegen des Massakers von Oradour wird inzwischen ermittelt.
Als Joachim Gauck noch als Ex-Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde ein Mietrednerdasein fristete, fand er die »Vergangenheitsbewältigung« dann doch etwas verrückt. Als Vorkämpfer für das damals rechtsdrehende »Zentrum gegen Vertreibungen« verkündete er vor zehn Jahren, »wir« Deutsche beharrten »fast neurotisch auf der Größe unserer Schuld«.
Als Höchstrepräsentant hat Gauck seither viel lernen müssen. Auch sein heutiger Besuch in Oradour-sur-Glane ist in diesem Sinn eine Lektion: Er selbst ist nämlich das erste deutsche Staatsoberhaupt, das sich dort blicken lässt. Und das einzige deutsche Urteil wegen des Massakers von 1944 mit 642 Opfern fiel 1983 im »Unrechtsstaat« DDR: lebenslänglich.
Am Dienstag gab es zudem in Ludwigsburg einen Termin, der demonstrierte, wie wenig »neurotisch« Nazitaten in der alten BRD behandelt wurden. Die »Ze...
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