Gemeinsam gegeneinander

Im Bundestag stritten Merkel und Steinbrück über Europapolitik

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die wohl letzte Sitzung des Bundestags in dieser Legislaturperiode wurde von allen Fraktionen noch einmal für den Wahlkampf genutzt. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warf Amtsinhaberin Angela Merkel vor, nur »angekündigt, abgewartet, ausgesessen« und seit 2009 kein Projekt und keine Vision zu haben. Bis dahin hatten Steinbrück als Bundesfinanzminister und Merkel vier Jahre in einer Großen Koalition zusammengearbeitet.

Die nun zu Ende gehende Legislaturperiode war nicht nur von Streit zwischen Sozial- und Christdemokraten, sondern auch von Gemeinsamkeiten - etwa in der Europapolitik - geprägt. Für Empörung sorgte deswegen bei der SPD eine Aussage Merkels in der ARD, in der sie die Sozialdemokraten als »europapolitisch unzuverlässig« charakterisiert. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sprach von einer »Sauerei« der Kanzlerin. »Sie schmeißen mit Dreck nach denen, die zu Europa gestanden haben, als Ihre Leute schon fluchtartig den Platz verlassen hatten«, konstatierte Steinmeier. Linksfraktionschef Gregor Gysi kritisierte hingegen die gemeinsame Haltung der vier anderen Fraktionen. Seine Partei sei die einzige Alternative gegen die »Konsenssoße« der Etablierten.

Derweil versuchen die Bundestagskandidaten in der ganzen Republik, die noch unentschiedenen Wähler für sich einzunehmen. Im Wahlkreis 71 zwischen Bernburg und Zerbst in Sachsen-Anhalt fahren die Vertreter der Linkspartei und der CDU besonders schwere Geschütze auf - damit die Bürger überhaupt wählen gehen. Denn nirgendwo gaben 2009 so wenige ihre Stimme ab wie dort. Unter Kirschkuchen läuft da nichts. Seiten 3 und 5

Fotos: dpa/Hannibal (o.), AFP/Johannes Eisele

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -