Gesetz über Homo-Ehe hat einen Pferdefuß

Nicht alle Ehen sind in Frankreich erlaubt

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Gesetz über die Möglichkeit zur Eheschließung gleichgeschlechtlicher Partner und ihr Recht auf Adoption von Kindern ist in Frankreich inzwischen Alltag geworden. Allerdings zeigt sich, dass sich nicht alle, die das wollen, darauf berufen können.

Seit der Verabschiedung des Gesetzes über die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner im Mai wurden landesweit mehr als 400 derartiger Ehen geschlossen, für die nächsten Monate sind weitere 700 angemeldet. Nur selten gibt es noch Meldungen aus Städten, deren Bürgermeister nicht bereit wären, solche Ehen zu schließen, obwohl ihnen diese Amtshandlung vom Staat übertragen wurde und sie bei Weigerung Gefängnis und Geldstrafe riskieren. Bisher hat sich immer noch ein Stellvertreter gefunden, der keine Bedenken hat und die Verbindung behördlich besiegelt.

Auch die Proteste gegen das Gesetz sind abgeebbt. Zuletzt brachten die Gegner keine Demonstrationen mehr zustande, stattdessen stand beispielsweise eine Handvoll verstreuter Leute auf dem Platz vor dem Justizministerium stundenlang still. Dank der Medien wusste man, dass es sich um eine neue Protestform handeln sollte. Da es keinen sichtbaren Zusammenhang zwischen den einzeln stehenden ...


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