Besetztes Sozialrathaus in Frankfurt geräumt

Die rot-grüne Stadtregierung geht auf Konfrontation mit Anti-Gentrifizierungs-Aktivisten

  • Nicolai Hagedorn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nur einen Tag dauerte die Besetzung eines Gebäudes durch die Initiative »communal west« in Frankfurt am Main. Trotz Solidaritätsbekundungen mehrerer Politiker räumte die Polizei das ehemalige Sozialrathaus.

Für Aktivisten in der Bankenmetropole Frankfurt am Main sind übertriebene Polizeieinsätze nichts Neues. In den vergangenen Monaten und Jahren haben sie sich an Pfefferspray- und Knüppeleinsätze gewöhnt. Auch kalkulieren Hausbesetzer ein, dass sie unsanft entfernt werden.

Am Samstagabend erhielten die Bewohner allerdings Besuch, den sie zunächst einem anderen Spektrum zuordneten. Einen Tag zuvor hatte die Initiative »communal west« das frühere Sozialrathaus im ehemaligen Frankfurter Arbeiterviertel »Gallus« besetzt. Am Samstag wurden sie von sechs bis zehn Männern angegriffen, die zum Teil Kleidung der unter Rechtsradikalen beliebten Marke Thor Steinar trugen. Für die Hausbesetzer lag die Vermutung nahe, es handele sich um einen Angriff von Neonazis. Die mit Teleskopschlagstöcken ausgerüsteten Männer drängten sich laut übereinstimmenden Augenzeugenberichten rücksichtslos an den Aktivisten vorbei, die sich vor dem Haus aufhielte...


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