Außenseiter mischt New York auf

Bill de Blasio gewann Bürgermeistervorwahl der Demokraten

  • Sebastian Moll, New York
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Dienstag war Wahltag in New York. Und wie immer zu solchen Gelegenheiten herrschte am späten Abend reges Treiben rund um den Times Square. Die demokratischen Kandidaten für den Bürgermeisterposten hatten für ihre Wahlpartys wie üblich die Ballsäle der Hotels von Midtown gemietet.

Ausgerechnet Bill de Blasio, der Gewinner der demokratischen Vorwahl, hielt sich jedoch aus dem funkelnden Manhattan fern. De Blasio feierte mit seiner Familie und seinen Anhängern in einem Musikklub in Brooklyn - dem coolen, jungen, anderen Stadtteil New Yorks.

Die Geste war bezeichnend. De Blasio, der nun mit großer Wahrscheinlichkeit der neue Bürgermeister von New York werden wird, hatte sich von Anfang an als Außenseiter positioniert. Der 1,90 Meter große bisherige Bürgeranwalt der Stadt gehört nicht zur etablierten politischen Maschinerie New Yorks. Die war zwölf Jahre lang vom 1,70 Meter kleinen, autoritären Medienunternehmer Michael Bloomberg beherrscht worden, vorher vom ebenso republikanischen Rudy Giuliani. Anders als seine Konkurrenten Christine Quinn und Bill Thompson, die beide mit Bloomberg zusammengearbeitet haben, kann de Blasio stolz von sich behaupten, dass er die bestehenden Machtverhältnisse in New York von...


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